Das Leben und die Ungerechtigkeit …
Hallo, Ihr lieben Menschen,
eigentlich traue ich mich gar nicht, mich vorzustellen und von mir zu erzählen. Ich weiß nämlich zu gut, dass Ihr am meisten kleine Katzen mögt und solche, die kuschelig sind …
Aber heute nehme ich mal meinen ganzen Mut zusammen, weil ich nicht dableiben kann und mag, wo ich bin! Ich hoffe, dass Ihr mir zuhört:
Also, ich bin Tibby und werde irgendwann im Sommer 2 Jahre alt. Wann genau, das weiß ich nicht. Kein Zweibeiner hat mich liebevoll begrüßt, als ich auf die Welt kam, geschweige denn mein Geburtsdatum notiert.
Ich lebe mit anderen Katzen in einer befestigten Scheune außerhalb eines Dorfes, ca.25 km von Göttingen entfernt. Der Landwirt duldet uns. Glücklicherweise kommt täglich eine sehr liebe Katzenfreundin und versorgt uns mit Futter, streichelt diejenigen, die das möchten, und schaut, ob es uns gut geht. Sie hat glücklicherweise bemerkt, dass ich von den anderen richtig tüchtig gemobbt werde. Sie verjagen mich immer, obwohl ich ihnen wirklich nichts getan habe, Indianerehrenwort. Ich muss dann immer fliehen … Das ist echt schlimm, sage ich Euch. Ist Euch das auch schon einmal passiert?
Das ist aber auch so was von ungerecht. Nun denn, ich habe bitter lernen müssen: Die Ungerechtigkeit im Leben fängt schon da an, in was für eine Familie und wo man geboren wird.“
Aber vielleicht gibt mir ja jemand von Euch eine 2. Chance!? Die habe ich doch zumindest verdient, oder? Ich mag Euch Menschen nämlich und wenn ich Euch richtig kennengelernt habe und Ihr mir die Zeit gebt, die ich brauche, könnte ich mir vorstellen, eine Kuschelkatze zu werden. Wer von Euch hilft mir dabei? Wer nimmt mich auf, damit ich hier nicht weiter gemobbt werde? Ich würde mich richtig tüchtig freuen und wäre mein Leben lang dankbar.
Eure Tibby