Heute möchten wir Euch jemand ganz Besonderes vorstellen: Luki ist mit einer Gaumenspalte geboren. Schon kurz nach seiner Geburt fiel seiner Pflegemama auf, dass der Bruder von Leni, Ida und Zelda (die wie ihre Mutter bereits ein schönes Zuhause gefunden haben) bei Mama Meeka nicht selbst trinken konnte. Ein Besuch beim Tierarzt brachte dann die traurige Erklärung: Luki hat eine Gaumenspalte. Die möchten wir nun operieren lassen und bitten Euch deshalb um Unterstützung.
Aufgrund eines genetischen Defektes ist Lukis Gaumen nicht geschlossen, sondern eine Spalte zieht sich wie ein Krater durch die obere Partie. Deshalb konnte er keinen Unterdruck aufbauen, um selbständig zu trinken. Obwohl unsere Pflegestellen mittlerweile viel Erfahrung mit kranken Kitten haben, hatten wir es bisher nie mit einer Gaumenspalte zu tun. Die meisten Züchter schläfern solche Tiere sofort ein. Das ist natürlich nicht der Ansatz, den wir im Tierschutz verfolgen. Trotzdem wollten wir Luki nicht auf Teufel komm raus am Leben erhalten, solche Tierschützer sind wir dann auch nicht. Für uns stand fest: Wenn wir ihn diesen schweren Weg gehen lassen, dann muss es eine realistische Chance auf Heilung geben. Deshalb haben wir sechs oder sieben Spezialisten angeschrieben, ihnen Fotos der Gaumenspalte gezeigt und um eine Einschätzung gebeten. Nicht einer hat uns gesagt, dass es aussichtslos ist. Tenor war im Grunde: Es ist ein komplizierter Defekt und er kann nicht immer mit nur einer Operation behoben werden, aber wenn er von einem spezialisierten Tierarzt vorgenommen wird, dann sind die Aussichten ausreichend gut.
Schwieriger Weg
Wir wollen nicht verschweigen: Es war hart. Zu Beginn haben wir Luki mit einer Magensonde ernährt. Doch als er die ersten Zähnchen bekommen hat, war das Risiko zu groß, dass er die Sonde durchbeißt. Deshalb musste seine Pflegemama eine Flasche mit einem geeigneten Aufsatz finden, der möglichst verhindert, dass Aufzuchtmilch durch die Gaumenspalte in die Nase kommt. Denn dann passiert es leider immer wieder, dass Milch eingeatmet wird und sich durch die aspirierte Flüssigkeit eine Lungenentzündung entwickelt.
Das war bei Luki zweimal der Fall. Wir waren kurz davor, aufzugeben, schließlich wollten wir ihm helfen und ihn nicht quälen. Wir haben unsere Tierärzte um Rat gefragt. Die waren von Lukis Lebenswillen und Kraft beeindruckt und haben uns gesagt, dass es aus tiermedizinischer Sicht noch zu vertreten sei, es weiter zu versuchen. Für Luki und seine Pflegemama war es eine Zeit voller Ungewissheit und Sorge. Doch jeder noch so kleine Fortschritt hat uns geholfen, weiterzumachen.
Tolle Entwicklung
Heute ist Luki viereinhalb Monate alt. Er trinkt eine Mischung aus Aufzuchtmilch und püriertem Futter, das seine Pflegemama aufgrund der hohen Nahrhaftigkeit gerne „Astronautenfutter“ nennt. Er tobt und spielt, rast durch die Wohnung und ist wohl der verkuschelteste Kater, den es gibt. Schon seitdem er ein Baby war, schläft er am liebsten um den Hals seiner Pflegemama gewickelt auf ihrem Arm – auch wenn das mit seinen stattlichen drei Kilo heute nicht mehr ganz so einfach ist:) Luki ist mittlerweile sehr stabil, ab und zu muss er ein Antibiotikum bekommen, um eine Rachenentzündung – eine häufige Nebenwirkung von Gaumenspalten – zu behandeln. Am Mittwoch war er zur Voruntersuchung und zum CT in der Tierklinik Hannover und die Ärzte haben grünes Licht für seine Operation gegeben. Die soll am 1. Dezember erfolgen.
Wenn alles gutgeht, kann Luki bald endlich allein trinken und fressen. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, ist eine solche Operation nicht billig und der ein oder andere mag sich fragen, ob die Kosten für die Behandlung gerechtfertigt sind. Das ist durchaus eine legitime Frage, denn von dem Betrag ließen sich einige Straßenkatzen kastrieren. Wir aber glauben, dass jedes Tier eine Chance verdient hat – wenn es eine reelle Aussicht auf Erfolg gibt und die Behandlung nicht völlig unverhältnismäßig ist. Für Luki wird diese Operation sein ganzes Leben verändern. Vielleicht wird er 20 Jahre alt, vielleicht nicht. So oder so, für ihn hat es sich gelohnt.
Ihr möchtet Luki unterstützen? Dann spendet per Überweisung an…
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Göttinger Katzenschutz e.V.
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